Prag - Die Wallenstein-Reitschule beherbergt derzeit eine umfangreiche Werkschau von einem der bedeutendsten tschechischen Grafiker des 20. Jahrhunderts.
Bohuslav Reynek (31.5.1892 - 28.9.1971) war Dichter, Übersetzer, Zeichner und Grafiker. Und obwohl er allgemein besonders als katholischer Dichter bekannt ist, gewinnt gerade sein grafisches Werk mit dem zeitlichen Abstand immer mehr an Bedeutung. Überwogen in den grafischen Arbeiten zunächst Landschaftbilder, widmete sich Reynek seit 1939 fast ausschließlich biblischen Motiven.
Doch wenn es nach den kommunistischen Machthabern in der Tschechoslowakei gegangen wäre, wäre der herausragende Einzelgänger heute längst vergessen. Nach dem kommunistischen Putsch 1948 konnte der Sohn eines Großgrundbesitzers und geistlich orientierte Künstler bis 1964 nicht ausstellen.
In den 60er Jahren freilich entdeckten sein Werk etliche Künstler der jungen Generation für sich, wie zum Beispiel Jiří Kolář, Ivan Diviš oder Ivan Martin Jirous. (nk)