Die Galerie Mánes liegt in bester Lage am rechten Ufer der Moldau, südlich der Slaweninsel (Slovanský ostrov) in unmittelbarer Nähe, und dadurch unübersehbar, zum Šítkov-Wasserturm.
Es fällt aus diesem Grunde schwer zu entscheiden, ob man dem wunderbaren Ausblick auf den Fluss oder der Architektur des Gebäudes seine Aufmerksamkeit schenken soll.
Die Galerie selbst spiegelt einen Teil der Prager Stadt- und Architekturgeschichte wieder. Der Komplex wurde in den Jahren 1928 bis 1930 als Ausstellungsort von der Vereinigung Bildender Künstler Mánes (SVÚ Mánes) mit finanzieller Unterstützung des tschechoslowakischen Staatspräsidenten T. G. Masaryk als Ausstellungsraum, Klubraum und Restaurant im funktionalistischen Baustil errichtet.
Das Gebäude stellte mit seiner niedrigen, glatten und mit viel Glas arbeitenden Bauweise eine Besonderheit dar. Allerdings reihte es sich in der Zwischenkriegszeit ein in eine Hochzeit funktionalistischer Architektur in Prag.
Nach der Machtübernahme der Kommunisten in der Tschechoslowakei geriet die Bauweise jedoch schnell in Verruf. Die Dimension des Bauprojekts wird anhand der Glasfront des großen Saals erkennbar, welche die damals größte Glasscheibe der Stadt war.
In den Jahren 2012 bis 2014 wurde das Gebäude einer aufwändigen Generalsanierung unterzogen. Heute wird der Komplex vor allem für wechselnde Kunstausstellungen genutzt und beherbergt ein Restaurant.