Prag - Das "Slovanská epopej" des tschechischen Malers Alfons Mucha ist seit Mai 2012 wieder im Messepalast in Prag zu sehen. Der Jugendstil-Künstler hatte sein Meisterwerk in der Zeit von 1910 bis 1928 geschaffen.
Der monumentale Zyklus umfasst 20 großformatige Gemälde, die von der slawischen Mythologie und Geschichte des tschechischen Volkes sowie anderer slawischer Nationen inspiriert wurden.
In chronologischer Reihenfolge werden einzelne historische Ereignisse dargestellt, die Mucha seinem Anliegen entsprechend interpretierte. Sein Ziel war es, die slawischen Völker als friedlich, kultiviert und harmonisch zu charakterisieren und sie als Vorbild für die gesamte Menschheit zu zeigen.
Wo und wie das Werk langfristig ausgestellt werden soll, ist seit vielen Jahren umstritten. Mucha hatte das Epos der Stadt Prag geschenkt, freilich unter der Bedingung, dass für die Gemälde ein eigener Pavillon errichtet werden sollte. Diese Bedingung hat die Stadt bis heute nicht erfüllt.
Nach knapp drei Jahrzehnten im Archiv wurde das Epos ab 1963 im Schloss von Moravský Krumlov ausgestellt, bis die Stadt Prag 2010 beschloss, es in die Hauptstadt zurückzuholen, an den Ort, an dem es 1928 zum ersten Mal ausgestellt wurde.
An dem "Slawischen Epos" hat Mucha bis dahin fast zwanzig Jahre gearbeitet und es der Öffentlichkeit dann im Oktober 1928 anlässlich der Zehnjahrfeier der Gründung der Tschechoslowakei in den weiträumigen Sälen des damals gerade fertiggestellten Messepalastes zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. (nk)