Pec pod Sněžkou/Prag - Tödliches Lawinenunglück: Bei einem Lawinenabgang im Riesengebirge im Gebiet Malá Studniční jáma starb heute Vormittag ein 28-jähriger Skifahrer, teilt der Bergrettungsdienst der Tschechischen Republik (Horská služba ČR) mit.
Zwei weitere Skifahrer überlebten den Abgang der Schneelawine, einer der beiden Wintersportler wurde jedoch verletzt und von Rettungssanitätern in ein Krankenhaus gebracht.
Dem Bericht nach waren zwei der drei Skifahrer von den Schneemassen erfasst und verschüttet worden. Einem der beiden Sportler gelang es jedoch, sich selbst zu befreien und danach auch den anderen, komplett verschütteten Skifahrer zu bergen. Dennoch starb der 28-Jährige später noch am Unglücksort.
"Alle drei bewegten sich in offenem Gelände, völlig außerhalb der Langlaufloipen und Abfahrtspisten. Also an Orten, an denen sie überhaupt nichts zu suchen haben. Offensichtlich haben sie die 3. Stufe der Lawinengefahr unterschätzt, die im Riesengebirge ausgerufen ist", so Pavel Jirsa vom Bergretungsdienst der Tschechischen Republik. Zugleich warnte er, auch erfahrene Skifahrer und Touristen sollten die dritte, also niedrigste Lawinenwarnstufe nicht unterschätzen.
Die Stufe 3 kennzeichnet gemäß der europäischen fünfstufigen Klassifzierung der Lawinengefahr eine "beträchtliche" Lawinengefahr. In Tschechien gilt die dritte Gefahrenstufe derzeit auch im Altvatergebirge (Jeseníky).
Im Riesengebirge war zuletzt Ende Dezember 2008 eine Skifahrerin von einer Lawine getötet worden. Der letzte tödliche Lawinenabgang in Tschechien hatte sich im Januar 2010 ereignet, als ein Sikfahrer im Gesenke verschüttet worden war. (nk)