Die Stadt Tábor gehört dank ihrer langen Geschichte, ihrer architektonischen Sehenswürdigkeiten und der interessanten Lage zu den touristisch sehr attraktiven Orten in der Tschechischen Republik.
Tábor ist mit seinem mehr als 35 Tausend Einwohnern heute die zweitgrößte Stadt Südböhmens und zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Region geworden.
Die romantische Landschaft der Umgebung von Tábor, die sich im Einzugsgebiet des ruhigen Flusses Lužnice (Lainsitz) erstreckt, gehört dank der großen Zahl an historischen Baudenkmälern und Naturschönheiten zu den meistbesuchten Orten in der Tschechischen Republik.
Stadt mit Geschichte: Jan Žižka und die Hussiten
Die Geschichte der Stadt ist untrennbar mit einem bedeutenden Kapitel der europäischen Geschichte - nämlich mit dem Hussitentum - verbunden. Im Jahr 1420 gründeten die Hussiten hier unter der Leitung von Jan Žižka ein befestigtes Militärlager, das Ausgangspunkt ihrer Feldzüge war. Im Laufe der Jahrhunderte machte Tábor viele Veränderungen durch, ihren mittelalterlichen Charakter erhielt sich die Stadt allerdings bis heute. Dieser manifestiert sich in den Überresten der mittelalterlichen Befestigungsanlage, dem komplizierten Labyrinth unterirdischer Gänge und dem einzigen Turm der ursprünglichen Burg Kotnov mit dem anliegendem Bechyně-Tor.
Nach der Ankunft in Tábor ist es am besten, direkt zum Žižka-Platz zu gehen, der vom Monument des berühmten Heerführers Jan Žižka dominiert wird. Und auch ein Besuch des Hussitenmuseums sollte nicht versäumt werden, dessen Ausstellungen in den Räumlichkeiten des Rathauses im Stil der Spätrenaissance untergebracht sind. Schön ist der Anblick der Fassaden der alten Bürgerhäuser, in deren Verzierungen sich die Baustile harmonisch vermischen - die Spätgotik mit der Renaissance, dem Barock und dem Rokoko. Erwähnenswert ist der unweit liegende Barockdom in Klokoty - ein berühmter Wallfahrtsort. Eine Oase der Ruhe im regen Stadtleben ist der botanische Garten, wo sich auf einer Fläche von 2,5 Hektar Sammlungen wirtschaftlich bedeutender Pflanzen und Gewächshäuser mit Beispielen der thermophilen Flora befinden. Im direkten Zentrum der Stadt erstreckt sich auch das älteste Staubecken in Mitteleuropa, Jordán genannt. Seine Wasserfläche mit einem Ausmaß von 50 Hektar erreicht stellenweise eine Tiefe von bis zu 18 Metern.
Eine interessante Ausstellung ist der "Schatz von Tábor", wo vor allem der einzigartige Fund von fast 4000 Silbermünzen aus der Zeit der Jagiellonen zu sehen ist. Diese moderne und fesselnd dargestellte Ausstellung ist im Raum der rekonstruierten ehemaligen Brauerei auf dem Gelände der ursprünglichen Burg Kotnov untergebracht. Am rechten Ufer der Lužnice, etwa 1 Kilomter vom Zentrum entfernt, befindet sich die "Geologische Ausstellung unter Klokoty", die ausgewählte Gesteinsarten nicht nur aus der Region von Tábor vorstellt. Einige davon sind in Skulpturen prähistorischer Saurier zusammengestellt.