Prag - Wer in Prag heute auffällig viele Hexen, Zauberer und schwarze Katzen antrifft, muss nicht ins Casting zu den Brüdern Grimm II geraten sein. Der kuriose Aufzug hängt mit der Walpurgisnacht zusammen, die überall in Tschechien gefeiert wird.
Das feuchtfröhliche Volksvergnügen findet im Freien statt, an offenen Feuern, die oft haushoch lodern.
In den Flammen werden Hexenfiguren verbrannt, wie auf einem Scheiterhaufen. Dies hindert die verkleideten Frauen jedoch nicht daran, Besen schwingend fröhliche Reigen ums Feuer zu tanzen. Im Mittelalter, wo diese Tradition wurzelt, hätten sie das bestimmt bleiben lassen.
Anlässlich der Hexenfeuer finden vielerorts Konzerte oder Theatervorstellungen statt. Danach wird in der Regel getanzt und gefeiert, bis die letzte Glut erloschen ist, was bei einem ordentlich Scheiterhaufen bis zum Morgen dauern kann.
Die größten Walpurgisnacht-Spektakel in Prag steigen traditionell vor dem ehemaligen Gutshof Ladronka in Břevnov (Prag 6) und auf der Insel Kampa (Prag 1), veranstaltet von den jeweiligen Bezirksrathäusern. Eine Břevnover Besonderheit ist die alljährliche Wahl der "Miss Hexe", bei der besonders gelungene Kostüme prämiert werden.
Ein beliebter Ort ist auch die Moldauinsel Kampa auf der Kleinseite, wo das Hexenfeuer dieses Jahr mitten im Park brennt. Wer lange genug durchhält, kann im Morgengrauen gleich mit einer anderen Prager Tradition weitermachen: Am 1. Mai, dem Tag der Liebe, gehen Paare auf den Petřín, um sich unter einem blühenden Kirschbaum zu küssen. (gp)
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Rubrik: Kultur |
30.4.2012
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Traditioneller Tanz ums Hexenfeuer in der Walpurgisnacht
Tschechien Online, 30.4.2012
Autor:
Georg Pacurar
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