Prag - Das Atomkraftwerk Temelín (Südböhmen) hat vergangenes Jahr mehr Strom ins Netz gespeist als jemals seit seiner Inbetriebnahme im Oktober 2000.

Das meldete die tschechische Nachrichtenagentur ČTK (Prag) am Sonntag unter Berufung auf die Betreibergesellschaft ČEZ.

Danach betrug die Leistung des AKW in den zurückliegenden zwölf Monaten rund 13,2 TKWh.

Das Ergebnis liegt nur knapp drei Prozent unter dem ursprünglichen Ziel der Betreiber, die für 2009 eine Gesamtleistung von 13,42 TKWh angestrebt hatten. Für die Differenz seien wartungsbedingte Ausfälle des Meilers verantwortlich, hieß es.

Mit seinen zwei Reaktorblöcken und einer Leistung von rund 2000 Megawatt ist Temelín im Prinzip das leistungsfähigste AKW Tschechiens. Tatsächlich blieb es im Hinblick auf die Produktion bislang noch hinter Dukovany zurück.

Dort wurden im vergangenen Jahr knapp 14 KWh ins Netz gespeist, was das drittbeste Ergebnis in der 25-jährigen Geschichte des Kraftwerks ist.

Temelín wurde 2009 wegen des Auswechselns der Brennstäbe zweimal vom Netz genommen. Diese planmäßigen Ausfälle beanspruchten insgesamt 153 Tage.

Im August 2009 schrieb ČEZ einen Wettbewerb zum Ausbau des südböhmischen Atommeilers um weitere drei Reaktorblöcke aus. Ihre Teilnahme kündigten die Unternehmen Westinghouse (USA), Atomstrojexport (Russland) und die französische Areva an.

Der staatlich kontrollierte ČEZ-Konzern stellt rund drei Viertel der Elektrizität in Tschechien her, wobei die AKW Temelín und Dukovany mehr als 40 Prozent der vom Unternehmen erzeugten Leistung erbringen. (gp)