Prag - Die Kuratoren der kleinen, aber feinen Damien-Hirst-Ausstellung im Rudolfinum hatten das Ziel, dem (tschechischen) Publikum das Werk des „Young British Artist“ näherzubringen. Mittels neun exemplarischer Stücke kann dies teilweise erreicht werden.
Sowohl Hirsts bevorzugte Medien und typische Formsprache als auch wiederkehrende Themen und die omnipräsente Selbstvermarktung werden präsentiert.
Die frühen Pünktchen- und Spingemälde, von denen Hirst selbst sagt, dass sie in seiner Heimatstadt wohl nicht als Kunst anerkannt werden würden, sind Beispiele der frühen Formsprache seiner Gemälde.
Eine wiederkehrende Thematik in Hirsts Werk ist Krankheit und Tod. Besonders faszinierend, weil auf den zweiten Blick schockierend, sind die Arbeiten „Skin Cancer“ und „Leukemia“. Formal und strukturell laden beide Werke zum sinnlichen Genuss der puren Form ein. Nachträglich durch das Lesen des Titels und im Falle von „Leukemia“ auch der Liste der verwendeten Materialien werden den Arbeiten weitere Bedeutungsebenen hinzugefügt, die die vorherige ästhetische Erfahrung negieren, oder zumindest in Frage stellen.
Die Bedeutung der westlichen Kulturgeschichte für Hirsts Werk wird in „The Martyrdom of Saint Peter“ deutlich. Die Entdeckung der Arbeit kommt einer Spurensuche gleich, während welcher kulturgeschichtliche Referenzen dechiffriert werden müssen. Gleichzeitig kann das Werk als Kommentar zur Kunst an sich verstanden werden. Das postmoderne Zitat ist allgegenwärtig, gleichzeitig muss die der „Hochkultur“ entstammende Quelle für das Verständnis des Werkes bekannt sein. Sowohl Eklektizismus als auch Elitarismus werden Teil der Hirst'schen Marketingstrategie.
Beispiele der neueren fotorealistischen Tendenz in Hirst Werk fehlen. Alles in allem eignet sich die Austellung jedoch hervorragend als Einführung in das Werk des Künstlers und weckt das Interesse an einer weiteren Auseinandersetzung. (lis)
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Nachrichten
Rubrik: Bildende Kunst |
19.6.2009
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Damien Hirsts Kuriositäten noch bis zum 30.8.2009 in Prag
Tschechien Online, 19.6.2009
Autor:
Tschechien Online - Ressort Kultur
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www.galerierudolfinum.cz |
Kultur, Galerien
Die Galerie Rudolfinum hat ihren Sitz im historischen Gebäude Rudolfinum im Zentrum von Prag. Die Galerie gehört zu sogenannten Kunsthallen, also zu Ausstellungsstätten, die keine eigenen Sammlungen und keine ständige Exposition haben und deren Konzept auf dem Veranstalten verschiedener temporärer Ausstellungen basiert.