Brüssel/Prag - Die tschechische Wirtschaft wird nach Schätzungen der Europäischen Kommission in diesem Jahr um 2,7 Prozent schrumpfen.
Das geht aus der heute in Brüssel veröffentlichten Frühjahrsprognose der Kommission hervor.
Noch in dem Zwischenbericht von Anfang des Jahres war ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent vorausgesagt worden.
"Obwohl diese Aussichten dramatisch erscheinen, ist dies einer der mildesten Rückgänge innerhalb der gesamten EU-27", zitiert der Online-Dienst des Prager Wirtschaftsblattes Hospodářské noviny einen Experten der UniCredit Bank. Danach könne als einziges EU-Mitglied Zypern überhaupt mit einem positiven Wirtschaftswachstum rechnen.
Für die Europäische Union insgesamt geht die Kommission im laufenden Jahr von einem BIP-Minus von vier Prozent aus. EU-Kommissar Joaquín Almunia sprach von der "schwersten Krise in der Nachkriegszeit" und nannte als Ursachen unter anderem die weltweite Finanzkrise, den Einbruch des weltweiten Handels und die anhaltende Korrektur an einigen Wohnimmobilienmärkten.
Mit Hinblick auf die Tschechische Republik erwartet die Kommission, dass sich das negative Entwicklung auch auf den Arbeitsmarkt "stark auswirken" werde, und zwar speziell im Produktionssektor. Die Arbeitslosigkeit steige 2009 voraussichtlich auf 6,1 Prozent (2008: 4,4); für 2010 prognostiziert die Kommission 7,4 Prozent. (gp)