Prag - Seine Vergangenheit als Darsteller in Hardcore-Gay-Pornos der Produktionsfirma Bel Ami und Schwulenstar „Tommy Hansen“ sorgten zunächst für einen kleinen Skandal und Schadenfreude in Deutschland. Denn der in einem Werbespot als „Sigi Müller, Akrobat“ Vorgestellte wurde von einer Boulevardzeitung als Gay-Porno-Darsteller geoutet. Ende August kam es dann auch beim kleinen Nachbarn im Osten zu einem genussvollen Aufschrei der Boulevard-Medien.
In Tschechien zog eben jener Filip als einer von zehn Kandidaten bei Big Brother ein, der ersten Staffel des Endemol-Lizenzprojekts in Tschechien. Inzwischen jedoch gilt der 23-jährige Filip Trojovský als Favorit im Kampf um die 10 Millionen Big Brother-Kronen.
Nicht nur, dass die im Haus verbliebenen fünf Kandidaten ihn alle für den Favoriten halten, auch Filip selbst gibt mittlerweile derart selbstbewusst den Containersprecher und Chef, als wären die letzten Wochen bis zum Showdown nur noch Formsache. Und tatsächlich ist Filip bei den Wettbüros als Favorit gesetzt.
Allerdings ist die vermeintliche Stärke des Kandidaten wohl zu einem guten Teil die Schwäche seiner Gegenspieler und der gesamten Big Brother-Truppe. So stellt sich für Beobachter einerseits die Frage, was überhaupt den durchaus durchschnittlich wirkenden Filip zum Favoriten macht. Vor allem stellt sich aber auch die Frage, wer ihm überhaupt noch den Sieg streitig machen kann.
Nominierungsrekord: Eva übersteht fünfte Nominierung
Als ernste Konkurrentin könnte sich dabei ironischerweise gerade Eva erweisen, die von ihren Mitbewohnern wenig geschätzt wir und der als einziger eine gewisse Bildung bescheinigt werden kann. Und so wurde die kultivierte Außenseiterin Eva denn auch fünf mal in Folge von ihren Mitbewohnern nominiert - das Haus verlassen musste dann aber jedes Mal ein anderer.
Am Sonntag bekam die dermaßen Unterschätzte im Zweikampf mit der 20-jährigen Sylva gar rekordverdächtige 90 Prozent der Zuschauerstimmen. Mitstreiter Milan machte sich derweil im Sprechzimmer lächerlich, weil er die von Big Brother bekannt gegebenen Abstimmungszahlen von der Vorwoche partout nicht glauben wollte. Die über 50 Prozent Zuschauerstimmen bei der 5er Nominierung könnten unmöglich auf Eva entfallen sein, so behauptete Milan stur. Vielmehr müssten sie für einen „starken Spieler“ abgegeben worden sein - wie ihn.
Konkurrenz von der Prominenz: Radio-Moderatorin neue Kandidatin
Als am Sonntag nach 77 Tagen die Sylva aus dem Haus auszog, wäre die Kandidatenzahl eigentlich auf fünf geschrumpft. Doch prompt schickte der Privatsender TV Nova eine neue Kandidatin ins Rennen: Renata "Kajdžas" Angelov, eine bekannte Stimme der Radiostation Evropa 2.
Anders als der kurzfristig ins Haus eingezogene Transvestit Stefanie ist jedoch die 31-jährige Renata ein regulärer Mitspieler um die ausgelobten 10 Millionen Kronen. Und fast scheint es, als wolle Nova, angesichts der insgesamt enttäuschende Zuschauerzahlen des Endemol-Projekts, dass das Geld in der Familie bleibt. Denn die Fernsehzuschauer kennen Renata auch als Moderatorin der Sendung Tenkrát na východě - ausgestrahlt von TV Nova. (nk)