Krakau/Prag - Der vor 11 Tagen beim Skisprung-Weltcup im polnischen Zakopane schwer gestürzte tschechische Skispringer Jan Mazoch wurde heute per Lufttransport vom Universitätskrankenhaus in das Militärkrankenhaus in Prag-Střešovice überführt.
Die Entlassung des 21-Jährigen aus dem Krakauer Krankenhaus übertrug der polnische Fernsehsender TVN 24 live.
Inzwischen hat sich der Gesundheitszustand des Skispringers soweit gebessert, dass er mit Hilfe von Krankenpflegern schon wieder auf den eigenen Beinen stehen und auch einige Schritte gehen kann.
In der neurologischen Abteilung des Krankenhauses in Prag-Střešovice wurde Mazoch zunächst einer Eingangsuntersuchung unterzogen. Wie lange Mazoch noch stationär behandelt werden muss, ist noch unklar. Nach Einschätzung der behandelnden Ärzte besteht aber eine „reale Chance“, dass er seine Karriere als Skispringer nach einer Rehabilitationsphase fortsetzen kann.
Dabei hat der Sportler offenbar großes Glück im Unglück gehabt: "Er hatte sich eine sehr umfangreiche und schwere Verletzung des Gehirns zugezogen, er war eindeutig in Lebensgefahr", zitiert der Online-Dienst der Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag) Jaroslav Elis, den Leiter der neurologischen Abteilung im Krankenhaus Prag-Střešovice.
Die ersten Aufnahmen von Mazochs Gehirn direkt nach dem Sturz sahen die tschechischen Spezialisten heute zum ersten Mal.
"Wenn wir sie früher gesehen hätten, wären wir wesentlich nervöser gewesen und hätten erheblich größere Folgen erwartet. Es ist für uns eine große Überraschung, in welch gutem Zustand Mazoch ist“, gab der Arzt zu und lobte seine polnischen Kollegen. "Sie haben sehr gute Arbeit geleistet“, so Elis. (nk)