Prag - In Prag ist die Nachricht vom Todesurteil gegen den ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein überwiegend positiv aufgenommen worden.
Dies berichtet die Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag).
Noch-Premier Mirek Topolánek (ODS) sagte: "Ich halte das Urteil vor allem für einen Akt der Gerechtigkeit. Es ist wichtig, dass ein regulärer Prozess stattgefunden hat, und dass es sich um ein irakisches Gericht gehandelt hat. Das Urteil ist eine Genugtuung für alle Opfer Saddam Husseins, für ihre Familien und für das ganze irakische Volk."
Außenminister Alexander Vondra (ODS) bezeichnete das Urteil als einen "historischen Meilenstein". "Unserer Ansicht nach war der Prozess gerecht, auch wenn er von Protesten und Gewaltakten begleitet wurde", so Vondra. "Langfristig gesehen ist dieses Urteil Bestandteil der irakischen Vergangenheitsbewältigung und wird dem Irak nützen."
Damit unterschied sich die tschechische Reaktion auf das Todesurteil gegen Hussein von der offiziellen Stellungnahme der EU: Diese begrüßte zwar die Verurteilung Husseins, betonte aber, dass sie die Verhängung der Todesstrafe prinzipiell ablehne. (gp/nk)