Prag - Josef Tošovský, früherer Premier und langjähriger Gouverneur der Tschechischen Nationalbank (ČNB), hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe mit der kommunistischen Staatssicherheit (StB) zusammengearbeitet.
Er erklärte gestern: „Ich habe niemals mit dem StB zusammengearbeitet und keine vertraulichen Informationen weitergegeben.“ Zudem sei sein damaliger Förderer und enger Vertrauter, Ex-Präsident Václav Havel, „über alle Fakten meiner Vergangenheit“ informiert gewesen.
Nach Recherchen der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes hatte Tošovský als damaliger Berater des Vorsitzenden der Tschechoslowakischen Staatsbank aber mit der 17. Abteilung des staatlichen Wirtschaftsdienstes zusammengearbeitet, die wiederum direkt dem StB untergeordnet gewesen war. Aus einem Dokument, das Mladá fronta vorliegt, geht hervor, dass Tošovský zwischen 1986 und 1988 aktiv für den StB gearbeitet hat. So habe er vertrauliche Informationen aus der Staatsbank weitergeleitet und über Treffen mit ausländischen Finanzfachleuten berichtet.
In einem Dokument heißt es: „Nach entsprechender Aufforderung durch die 80. Abteilung habe ich T. damit beauftragt, Aufgaben aus dem Bereich Banken und Finanzen auszuarbeiten. T. hat die Aufgabe angenommen.“ Tošovský betonte gestern, dass er nicht nur eine positive Lustrations-Bescheinigung der höchsten Stufe von den tschechischen Behörden erhalten, sondern auch eine Nato-Sicherheitsüberprüfung bestanden habe.
Havel wollte sich gestern noch nicht zu dem Fall äußern. Er benötige zuerst noch mehr Informationen, ließ er seinen Referenten Jakub Hladík ausrichten. Präsident Václav Klaus sagte, ihn habe die Nachricht über eine angebliche StB-Mitarbeit Tošovskýs überrascht: „Aber Tošovský hatte damals schon eine außerordentliche Position in der Staatsbank, er durfte in Räume, in die ich nie hinein durfte. Der ganze Fall weist darauf hin, dass es sehr merkwürdig ist, was noch alles im Februar 2007 ans Licht kommen kann.“ (gp/nk)
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Rubrik: Politik |
13.2.2007
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Josef Tošovský weist Vorwürfe der Zeitung Mladá fronta Dnes zurück
Tschechien Online, 13.2.2007
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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