Prag - Das tschechische Finanzministerium zieht gegen das allgegenwärtige Glücksspiel, insbesondere die kleinen Spielhallen mit Glücksspielautomaten und Video-Lotterie-Terminals ins Feld.
Wie der Online-Dienst Novinky.cz heute berichtet, sind derzeit rund 1.500 Verwaltungsverfahren anhängig, in denen über die Beseitigung von mehr als 10.000 Spielautomaten entschieden wird.
Diese Verfahren will der Staatssekretär im tschechischen Finanzministerium, Ondřej Závodský, bis zum Sommer zu Ende gebracht haben, so der Bericht. Im Ergebnis hoffe Závodský, dass dann alle betroffenen Automaten von der Erdoberfläche verschwinden werden. Insgesamt evidierte das Finanzministerium im März 59.000 Spielautomaten.
Gemeinsam mit seinem Ressortchef stellte Závodský zudem eine Gesetzesnovelle vor, die das Erheben und Eintreiben von Steuern aus den Glücksspielgewinnen effektiver machen soll. Außerdem habe er dem Prager Abgeordnetenhaus vor einigen Tagen einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den gesetzlichen Entzug der Genehmigungen zum Betrieb von Video-Lotterie-Terminals (VLT) deutlich erleichtern solle.
Finanzminister Andrej Babiš wiederum beklagt, dass die gewerblichen Glücksspiebetreiber in Tschechien seit der Revolution bis zum Jahr 2012 praktisch keine Steuern an den Staat abgeführt hätten. (nk)