Prag - Gestern am späten Vormittag beendete die tschechische Popsängerin Iveta Bartošová ihr Leben, indem sie sich unweit ihres Hauses in Prag-Uhříněves vor einen Zug stürzte.
Ihr Ehemann, Josef Rychtář, präsentierte Journalisten noch am Dienstagabend einen Abschiedsbrief, den die 48-Jährige ihrem 17-jährigen Sohn hinterlassen hatte.
Die in großen Druckbuchstaben geschriebene kurze Nachricht trägt das Datum 25.4.2014, was darauf schließen lasse, dass Bartošová ihren Freitod seit einigen Tagen geplant habe, so der Online-Dienst Novinky.cz. Ihren Entschluss, aus dem Leben zu scheiden, in die Tat umgesetzt hat Bartošová am 29. April - am Geburtstag ihres Mannes.
Wie Novinky.cz berichtet, soll Bartošová noch mindestens einen zweiten Brief hinterlassen haben, und zwar eben an ihren Mann. Dieser Brief sei Josef Rychtář aber nach eigenem Bekunden von der Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen zum Hintergrund des Todes der Sängerin abgenommen worden. Rychtář habe angekündigt, auch diese Nachricht den Journalisten zu zeigen, sobald er das Schriftstück von den Behörden zurückerhalten habe.
Der Selbstmord der tschechischen Sängerin beherrscht heute die Titelseiten der tschechischen Tageszeitungen - und selbstverständlich der Boulevardmedien.
Thematisiert und kritisch beleuchtet wird in den seriösen Medien dabei auch die Frage, welchen Anteil gerade die Boulevardmedien am Entschluss des einstigen Pop-Idols sich das Leben zu nehmen hatten.
Alle großen tschechischen Fernsehsender hatten gestern Abend ihr Programm zu Ehren der Popsängerin geändert. (nk)