Vranov nad Dyjí/Prag - Der Stausee Frain ist ein gefragtes Naherholungs- und Wassersportgebiet in Südmähren unweit der österreichischen Grenze und besonders beliebt bei Windsurfern und Seglern.
Bekannt ist er für seine reichen Fischvorkommen. Die Sandstrände mit ihren flachen, langsam abfallenden Ufern sind gut geeignet für Familien mit kleinen Kindern.
Der dominante Teil des Stausees ist das Reservoir, das am Fluss Thaya (Dyje) in der damaligen Tschechoslowakei zwischen 1930 und 1933 gebaut wurde.
Die Betonbarriere der Talsperre staut einen fast 30 Kilometer langen See, der 132.700 Millionen Kubikmeter Wasser enthält und eine Fläche von 763 Hektar bedeckt. Der See ist bis zu 45 Meter tief. Der Hauptsee ist dabei nur einen Kilometer von Stadt Vranov nad Dyjí (Frain an der Thaya) entfernt.
Auf den Liegewiesen um das Gewässer stehen viele Bäume, die Schatten spenden und vor der heißen südmährischen Sonne schützen. Für Kinder gibt es eine große Rollschuhbahn und selbstverständlich findet man überall Imbiss- und Erfrischungsstände sowie unzählige Verkaufsbuden mit Souvenirs und Badebedarf.
Am Stausee befindet sich auch ein großer Campingplatz. Das Autocamp Vranovská pláž bietet unterschiedliche Unterkunftsmöglichkeiten, von Zeltplätzen über kleine Hütten bis hin zu einer komfortablen Pension.
Da der See als Trinkwasserreservoir für zahlreiche Gemeinden an der Thaya (wie Hardegg in Österreich oder Znojmo) dient, wurde er im Gefolge der Samtenen Revolution zum Wasserschutzgebiet erklärt und der Verkehr von Ausflugsschiffen zwischenzeitlich eingestellt.
Ausflugsziele: Burgruine Cornštejn, Schloss Bítov, Vranov nad Dyjí
Nach vierzehnjähriger Unterbrechung konnte der Schiffsverkehr dann im Jahr 2006 wieder aufgenommen werden. Die Schifffahrtsgesellschaft Lodní Doprava Vranov betreibt heute die beiden Schiffe Valentýna und Viktorie, die für Linien- und Ausflugsfahrten genutzt werden (Video).
Besonders reizvoll ist es, die Ruine der Burg Cornštejn aus dem 14. Jahrhundert und das Schloss Bítov aus dem 11. Jahrhundert vom Wasser aus anzusteuern. Unter der Wasseroberfläche des Stausees befinden sich auch noch die Überreste des gefluteten Dorfes Bítov, dessen Ruinen bei niedrigem Wasserstand gut zu erkennen sind.
Die Umgebung der Frainer Talsperre eignet sich ausgezeichnet für Wander- und Radtouren durch die hügelige, mit Weinbergen bedeckte Landschaft. In der Weinregion Südmähren eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist auch die Besichtigung eines der vielen Weinkeller, mit Weinprobe versteht sich.
Ein Muss ist auf jeden Fall ein Besuch der Stadt Vranov (Video), die schon ein beliebter Ort für die "Sommerfrische" war, als es die Talsperre noch gar nicht gab. Tagesausflüge in das benachbarte Österreich, zum Beispiel in die pittoreske Stadt Hardegg, bieten sich ebenfalls an. (nk)