Prag - Wer in den Ferien auf dem Bauernhof mit anpackt, muss nicht unbedingt Erntehelfer sein. WWOOF steht für "World-Wide Opportunities on Organic Farms" und ist eine nicht ganz neue, aber auch in Tschechien immer beliebtere Art, originell zu reisen.
Man verdient sich durch Arbeit auf einem Bio-Hof Verpflegung und Unterkunft und kann somit unabhängig und kostengünstig das Land entdecken.
Die Idee stammt von der Londoner Sekretärin Sue Coppard, die englischen Arbeitern und anderen Städtern Anfang der 70er Jahre den Weg in die aktive Sommerfrische zeigen wollte.
Doch was bedeutet organisch? Vor allem, dass auf den Höfen naturschonend und unter Verzicht auf chemische Hilfsmittel produziert wird.
In den angelsächsischen Ländern ist das "Wwoofen" bereits eine gängige Art des Austausches: Viele Auswanderer nach Australien und Neuseeland begannen ihr neues Leben als helfende Gäste.
Seit 2003 gibt es WWOOF auch in Tschechien
Ein besonders dichtes Netz an WWOOF-Höfen besteht in Neuseeland, wo es zurzeit mehrere hundert Anbieter gibt, so dass eine schnelle Weiterreise zu einem anderen Bauernhof garantiert ist. Der kulturelle und sprachliche Austausch und die Erkundung des Landes passiert dadurch wie von selbst. Nicht zu kurz kommt auch das Wissen um den organischen Anbau, den man auf diese Weise vermittelt bekommt.
Das Prinzip ist sehr einfach, auch wenn WWOOF in Tschechien noch in den Kinderschuhen steckt: Nachdem man sich auf der Website Wwoof.cz registriert und einen Jahresmitgliedsbeitrag von 15 Euro bezahlt hat, erhält man eine Liste der tschechischen WWOOF-Höfe. Alle Einzelheiten, wie Länge der Arbeit (in Tschechien sind es meist 6 bis 7 Stunden), Art der Arbeit und Länge des Aufenthaltes bespricht man direkt mit den Bauern.
Über die Website des tschechischen WWOOF-Netzwerks sucht sich der Interessierte eine Region aus und lässt sich die jeweiligen Angebote anzeigen, derzeit sind landesweit insgesamt 50 Anbieter im Urlaubskatalog gelistet. Die Art der Arbeit ist vielseitig. Jeder Bauerhof kann auf etwas anderes spezialisiert sein – von organischem Feld- und Gartenbau bis zu Fisch- und Tierzucht – und so variiert auch das Aufgabenfeld der "Wwoofer".
Als Gegenleistung bekommt man Unterkunft und Verpflegung direkt im Haus des Bauern.
Gerade für jüngere Leute bietet diese Art des Reisens eine gute und günstige Möglichkeit, sich alltagsnah mit Land und Leuten auseinander zu setzten und etwas über ökologischen Landbau zu lernen. Aber auch für Familien mit Kindern kann Wwoofen eine spannende und entspannende Urlaubsvariante darstellen. (ek/gp/nk)