Prag - Eine kleine, aus zwei durch den Eingangsflur getrennte Räume bestehende Schenke mit Publikum wie aus Jan Nerudas Kleinseitner Geschichten.
Dabei kommen die Gäste in Wirklichkeit aus den verschiedensten Stadtteilen Prags zum Biertrinken hierher. Denn erstens wohnt auf der Prager Kleinseite nach mehr als 20 Jahren Kapitalismus kaum noch ein typischer Kleinseitner und zweitens wird im Nilpferd seit Jahren eines der besten Pilsner Urquell der Stadt gezapft.
Ein eingespieltes Team, bestehend aus Wirt am Zapfhahn, dem rastlos umherhastenden buckeligen Kellner (oder einer seiner Vertretungen) und Stammgästen sorgt dafür, dass in dem fast immer brechend vollen U hrocha alle ihren Krug Pilsner rechtzeitig in die Hand bekommen.
Mit mehr als zwei Personen sollte man einen Besuch hier allerdings gar nicht erst versuchen: Selbst wenn man einen Sitzplatz ergattert, würde man sich angesichts des ungeheuren Lärmpegels, den allein das Geschwätz der Gäste in dem Gewölbe verursacht, nicht verstehen. (gp/nk)