Prag - Fußball spielen die Tschechen, Eishockey lieben und leben sie. So in etwa könnte man zugespitzt den unterschiedlichen Stellenwert der beiden populären Sportarten in Tschechien verdeutlichen.
Denn wenn es so etwas wie einen Nationalsport gibt, dann ist es fraglos Eishockey. Doch nicht wegen der Zahl der aktiven Spieler, in dieser Hinsicht liegt der Ballsport aus England sicher vorne.
Aber im Eishockey gehören die Tschechen seit Jahrzenten zur Weltspitze, und darauf sind sie selbstverständlich Stolz. Und spätestens seit der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 diente die Eisfläche immer wieder als Ersatzarena zur Bekämpfung von nationalen Ohnmachtsgefühlen. Was im realen Leben nicht gelang, auf dem Eis durfte und konnte man erfolgreich gegen die übermächtige "Brudermacht" Sowjetunion aufbegehren.
Anders als beim Fußball gibt es in der Extraliga praktisch keine Probleme mit Hooligans oder Randale im Stadion, und die Spiele sind in der Regel sehr gut besucht.
Wer etwas von der Begeisterung der Tschechen von dem schnellen, harten Sport auf dem Eis erleben will, der sollte in Prag einfach die Gelegenheit nutzen, und sich in der modernen O2 Aréna ein Erstliga-Spiel von Sparta ansehen. (nk)