Prag - Tomas Garrigue Masaryk (1850-1937) war der erste Staatspräsident der nach dem Ersten Weltkrieg neu entstandenen Tschechoslowakei und eine der maßgeblichen Figuren der politisch-kulturellen Geschichte Tschechiens im 20. Jahrhundert. Doch Masaryk war weit mehr als nur Staatspräsident. Die vielseitigen Facetten des Professors, Schriftstellers, Philosophen und Politikers bringt die Ausstellung "Phänonem Masaryk" im Tschechischen Nationalmuseum dem Publikum auf anschauliche Weise näher.
Einen besonderen Reiz bildet dabei die Annäherung an den Privatmenschen Masaryk, dessen Überzeugungen, inneren Konflikte und Alltagsleben. In den behandelten Themen der Ausstellung scheinen immer wieder auch Bezüge zu Debatten durch, die nichts an Aktualität eingebüßt haben. So wird beispielsweise Masaryks Umgang mit den neuen Technologien seiner Zeit, wie dem Radio, beschrieben.
Interessant ist auch seine Positionierung in Auseinandersetzungen, die sich immer stärker von der Anerkennung von Fakten und Realität abwandten. Masaryk steht wie kein Zweiter symbolisch für die tschechoslowakische Demokratie und ihr Funktionieren. Die Annäherung an Masaryk von unterschiedlichen Seiten ist somit ein tolles Angebot sowohl für Besucher ohne Vorkenntnisse der tschechischen Geschichte, als auch für alle jene die gerne Detailwissen erwerben möchten.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Januar 2018 im neueren Gebäude des Nationalmuseums zu besichtigen. Das Museum öffnet seine Pforten sieben Tage die Woche für Besucher und ist über die Station Muzeum der grünen Metrolinie A und der roten Linie C erreichbar. Die Ausstellung ist zweisprachig auf Tschechisch und Englisch gehalten. (taaa)