Das Klo hat einen hoch über meinem Kopf hängenden Spülkasten mit Zugschnurspülung. Von oben tropft Wasser, also stelle ich einen Kübel darunter. Der Kübel zählt mir die Zeit, fängt mir die Zeit auf. Tak, Pause, Tak, Pause, Tak. Er ist ein Sekunden-, Minuten-, ein Stundenkübel.
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Ich gerate zufällig in den Botanischen Garten der Karlsuniversität. Kinder sitzen dort im Schatten der Bäume und zeichnen Blumen. Weiße Kärtchen stecken in der Erde, sie sollen die BesucherInnen darüber informieren, was wo wächst. Die Kärtchen sind viel größer als die Pflanzen selbst. Vielleicht wird hier ein bisschen zu wenig gegossen. Ein Mann Mitte vierzig interessiert sich sehr für die Algen-Becken im hinteren Teil des Geländes. In der Hüfte eingeknickt, steht er als U vor den Becken und sieht hinein. Libellenumschwirrt.
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Tolle Siesta, wenn die Füße so schwer sind, zieht der Traum nach.
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Ich, schwankend wie ein Tretboot auf der Moldau, zwischen Gelassen- und Getriebenheit.
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Ich will ein bestimmtes Schreibwarengeschäft aufsuchen und lege dafür abends einen langen Fußmarsch zurück, obwohl meine rechte Ferse von den Sandalen aufgescheuert ist und jeder Schritt zwickt. Schreibende berufen sich gerne auf das richtige Schreibwerkzeug, bevor sie beginnen. Ich habe das Geschäft nach zwei Stunden Suche gefunden. Sie haben dort nichts für mich.
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Den Kübel ausleeren. Ein Monat Prag. Hab ich nun viel Zeit oder nicht?