Prag - Am 28. September gedenken die Tschechen ihres Landespatrons: An diesem Tag starb der Heilige Wenzel durch Mörderhand, gemeuchelt von seinem eigenen Bruder, Boleslav I.
Zwar sind sich die Chronisten nicht einig, ob sich die Bluttat in Altbunzlau im Jahr 929 oder 935 zutrug, fest steht jedoch wohl, dass es an einem Montag war.
In diesem Jahr ist der arbeitsfreie staatliche Feiertag ein Donnerstag und damit für viele Tschechen der Startschuss für ein verlängertes Wochenende.
Erstmals greift dabei am "Tag der tschechischen Staatlichkeit", wie der Feiertag offiziell heißt, das im vergangenen Jahr in Kraft getretene Gesetz zur Beschränkung der Ladensöffnungzeiten an bestimmten Feiertagen in Tschechien.
Aufgrund der neuen Bestimmungen müssen am 28. Septembe große Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 200 Quadratmetern geschlossen bleiben.
Hypermärkte, Supermärkte und große Einzelhandelsgeschäfte auch im Prager Stadtzentrum, in denen man sonst an sieben Tagen in der Woche shoppen kann, werden also ihre Türen geschlossen halten müssen: "Dnes zavřeno".
Die Grundversorgung mit Lebensmitteln stellen jedoch traditionell die kleinen, meist von Vietnamesen betriebenen Lebensmittelgeschäfte und Spätkäufe (večerka) sicher. Das Verkaufsverbot für den 28. September gilt dabei nicht für Apotheken, Tankstellen, Geschäfte an Flughäfen und Bahnhöfen sowie in Krankenhäusern.
Sollte in den Grenzregionen am 28. September ein vermehrtes Aufkommen an tschechischen Einkauftouristen verzeichnet werden, so könnte dies eine Folge der neuen Ladenschlussbestimmungen an Feiertagen sein. (nk)