Prag - Der tschechische Finanzminister Andrej Babiš (ANO) hat am Mittwoch auf einem Kongress in Olomouc erklärt, dass die Umsätze von Hotels, Restaurants und Gaststätten im Dezember im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres um 100 Prozent gestiegen seien.
Das berichtet der Online-Dienst Novinky.cz (Prag). Seit dem 1. Dezember 2016 gilt für alle Gaststätten die elektronische Registrierkassenpflicht (EET). Die Gastwirte sollen mittels der Registrierkassen die Angaben über ihre Umsätze in Echtzeit an die Finanzämter weiterleiten.
Erklärtes Ziel der Regierung bei der Einführung der Registrierkassenpflicht war es, Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung zu erschweren und so für gerechtere Wettbewerbsbedingungen in der Gastronomie zu sorgen.
Babiš widersprach in Olomouc zudem Behauptungen, die Einführung der Registrierkassenpflicht habe zu einem großen Kneipensterben geführt. Im Dezember seien mehr neue Lokale eröffnet worden als geschlossen hätten, so der Finanzminister.
Die Vereinigung der lokalen Selbstverwaltungen der Tschechischen Republik hatte mit Verweis auf eine Umfrage unter den Bürgermeistern von Gemeinden behauptet, dass mit Einführung der Registrierkassen Anfang Dezember etwa 700 Gaststätten vor allem in kleineren Gemeinden dicht gemacht hätten.
Genaue Zahlen und eine erste Bilanz der Auswirkungen der Registrierkassenpflicht will das Finanzministerium am heutigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz vorlegen. (nk)