Prag - Die Arbeitslosenquote in Tschechien lag im Februar unverändert bei 3,5 Prozent. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am heutigen Montag veröffentlichte. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres sank die Quote jedoch um 0,8 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit der Trennung der Tschechoslowakei und der Entstehung der eigenständigen Tschechischen Republik 1993. Analysten schätzen die Situation auf dem tschechischen Arbeitsmarkt inzwischen jedoch als "angespannt" ein - weil Arbeitskräfte fehlen.
Entsprechend äußert sich beispielsweise der Chef-Ökonom der Komerční banka Jan Vejmělek gegenüber dem Online-Dienst Novinky.cz.
"Der Mangel an Arbeitskräften in praktischen allen Bildungsgruppen wird in vielen Fällen zu einem Hemmniss für ein stärkeres Wirtschaftswachstum", zitiert Novinky.cz den Analysten.
Als Folge würden die Unternehmen in Tschechien in größerem Maße auch Mitarbeiter im Rentenalter beschäftigen und sich nach Arbeitskräften im Ausland umsehen.
Auf der anderen Seite wird der Arbeitskräftemangel in Tschechien in bestimmen Branchen wie im Gesundheitswesen noch dadurch verschärft, dass Arbeitskräfte ins benachbarte "westliche" Ausland abwandern, wo sie deutlich höhere Löhne und Gehälter beziehen, als es angesichts des im europäischen Vergleich allgemein sehr niedrigen Lohnniveaus in Tschechien der Fall ist. (nk)