Prag - Möglicherweise bedeutet das Jahr 2012 für den Uranbergbau in Tschechien nicht wie bisher erwartet dessen Ende, sondern einen Neuanfang.

Wie die Nachrichtenagentur ČTK (Prag) meldet, bestätigte die australische Firma Uran Ltd. Interesse am Kauf von Anteilen an der Mine in Rožná na Žďársku, wo jedes Jahr 300 Tonnen Uranerz gewonnen werden.

Wie die Exekutivdirektorin des australischen Unternehmens, Kate Hobbs, in einem Gespräch mit der Agentur Reuters bestätigte, habe sie dem letzen Uranbergwerk in Mitteleuropa ein Angebot unterbreitet. Allerdings sagte sie nicht, um was für einen Anteil es sich bei dem Kaufinteresse handelt. Auch das tschechische Industrie- und Handelsministerium wollte sich nicht zu dem Angebot äußern.

Inhaber der Mine in Rožná ist das staatliche Unternehmen Diamo, das rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mine hat noch Reserven mindestens bis zum Jahr 2012. Nach möglichen weiteren Reserven müsste gesucht werden. Tschechien ist derzeit der zwölftgrößte Uranproduzent auf der Welt.

"Wir haben uns die finanzielle Unterstützung eines großen internationalen institutionellen Investors gesichert, der uns dabei hilft, das zu verwirklichen, was wir der Firma Diamo angeboten haben," so Hobbs. Das Staatsunternehmen Diamo will auf Grundlage eines schriftlichen Angebots , das sie bis zum 20 Februar erwartet, entscheiden, ob das Bergwerk weiter betrieben oder geschlossen wird.

Nach Hobbs Einschätzung ist das australische Unternehmen in der Lage, die Lebensdauer des Bergwerkes dank tiefer Bohrungen zu verlängern und sowohl Fördermenge als auch die Rentabilität durch die Einführung moderner Technologien zu erhöhen.

Die tschechische Regierung würde eine Verlängerung des Uranabbaus begrüßen. Wegen der gestiegenen Nachfrage nach Uran wurde die Einstellung des Uranabbaus bereits mehrmals verschoben, zuletzt traf die Regierung eine Entscheidung über den Weiterbetrieb des Bergwerks vor zwei Jahren. (gp/nk)