Prag - Die tschechischen Bankgebühren zählen mit zu den höchsten in der gesamten EU. Das ergab eine aktuelle Untersuchung der Europäischen Kommission in den 25 Mitgliedsstaaten, die am Dienstag in Brüssel veröffentlicht wurde.

Danach landet Tschechien auf dem siebten Platz in der Rangliste der Länder gemäß der Höhe der durchschnittlichen Banktarife.

Die Europäische Kommission untersuchte 224 Geldinstitute, die insgesamt etwa 81 Prozent des europäischen Markts abdecken. Bei der Bewertung wurden besonders gängige Posten wie Kontoführungsgebühren und Überweisungskosten berücksichtigt.

In Tschechien entfallen jährlich im Mittel Gebühren von 95 Euro, mehr als irgendwo anders in Ostmitteleuropa (Slowakei 74, Polen 73, Ungarn 76). Am teuersten sind Italien (253) und Spanien, während Kunden in Portugal (45) und Bulgarien (27) die günstigsten Bedingungen innerhalb der EU vorfinden.

Die Werte betreffen vor allem wenig aktive Privatkunden, die Finanzdienstleistungen wenig benutzen und einfache Transaktionen wie Überweisungen oder Abhebungen vom Geldautomaten eher gelegentlich tätigen. Bei regerer Nutzung des Bankenservice können die Gebühren auf das Vierfache ansteigen.

Die Europäische Kommission kritisierte die Produkt- und Tarifinformationen der Geldinstitute in allen Ländern als umständlich und verwirrend. In dieser Beziehung fiel die Beurteilung für Tschechien relativ positiv aus, wo die Dokumentation der Banken als "weitgehend transparent" eingestuft wurde. (gp)