Prag - Atempause für Vizepremier Jiří Čunek. Die Christdemokraten stellten sich gestern erneut demonstrativ hinter ihren Vorsitzenden, gegen den wegen Korruptionsverdacht ermittelt wird.

Zuvor war in den Medien spekuliert worden, der KDU-ČSL-Vorstand könnte Čunek möglicherweise zur zeitweisen Niederlegung seines Amtes oder sogar zum Rücktritt auffordern.

Die etwa 30 Vorstandsmitglieder sprachen ihm aber gestern auf der Vorstandssitzung geschlossen ihr Vertrauen aus.

"Ich hatte das erwartet. Nicht die Partei stellt ein Problem dar, sondern das Fernsehen", sagte Čunek nach der Sitzung mit Blick auf die kritische Berichterstattung der vergangenen Wochen.

Die Koalitionspartner der Christdemokraten reagierten zurückhaltend auf das Votum des KDU-ČSL-Vorstands. Premier Mirek Topolanek hatte bereits am Montag gesagt, er hoffe, dass die Causa noch in dieser Woche entschärft werde.

Noch ungeduldiger ist Grünen-Chef Martin Bursík: "Das Problem wird momentan nicht kleiner, sondern eher größer." Die Zeit sei reif für eine Sondersitzung der Koalitionspartner zum Thema Čunek, so der Grünen-Vorsitzende. (nk/gp)