Prag - Wer Else Lasker-Schüler nur als Dichterin kannte, hat in Prag zurzeit Gelegenheit, sie auch als bildende Künstlerin kennenzulernen. Die wohl wichtigste Vertreterin des deutschen Expressionismus steht im Zentrum der Ausstellung „Dreams and Nightmares“, die das Museum Montanelli noch bis zum 22. Mai zeigt.
In Zusammenarbeit mit dem „Zentrum der verfolgten Künste“ des Museums Solingen (Nordrhein-Westfalen) werden ihre Zeichnungen und Collagen vorgestellt, die bereits bei der gefeierten Werkschau im Berliner Sammlung Hamburger Bahnhof im Frühjahr 2011 zu sehen waren.
Mit dem Museum der verfolgten Künste Solingen ist eine in Europa einzigartige und hoch gelobte Institution zu Gast in Prag. Außergewöhnlich ist die Verbindung von Literatur mit bildender Kunst, wie sie exemplarisch das Werk Lasker-Schüler prägt. Aus diesem Grund wird in der Ausstellung neben Bildern auch Lyrik präsentiert.
Die Ausstellung thematisiert den immensen Einfluss der historischen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts auf die Kunst. Sowohl im Dritten Reich als auch später zur Zeit der kommunistischen Regime mussten Künstler Verfolgung und Inhaftierung fürchten. In der NS-Zeit wurden rund 20.000 Kunstwerke in Museen und Ateliers beschlagnahmt oder vernichtet.
Die Kunstwerke derjenigen, die in Nationalsozialismus und Kommunismus Widerstand leisteten, sollen mit der Ausstellung geehrt werden. Gleichzeitig werden dem Besucher Lebensweg und Schicksal des jeweiligen Künstlers vorgestellt. Während viele Werke den Terror und das Leid in beiden Totalitarismen des 20. Jahrhunderts thematisieren, beziehen sich andere mehr auf die positiven Aspekte von Widerstand und Humanismus.
Zu sehen sind unter anderem Werke von Georg Meistermann, Carl Rabus („Passion“; „Selbst in Spiegelscherbe“) und Oscar Zügel („Propagandaminister“). Lasker-Schülers Collagen und Zeichnungen stellen den größten Abschnitt der Ausstellung dar. (sw/gp)
Nachrichten
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Rubrik: Kultur |
10.4.2012
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Museum der verfolgten Künste Solingen ist bis 22. Mai Gast im Museum Montanelli
Tschechien Online, 10.4.2012
Autor:
Tschechien Online - Ressort Kultur
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Kinder sind von Musik fasziniert und haben eine angeborene Fähigkeit zum Singen und zum rhythmischen Bewegen. Genau hier setzt der Musikgarten in Prag an und fördert ohne Leistungsdruck in deutscher Sprache die ganze Persönlichkeit der Kinder.