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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Sport, Eishockey | 26.4.2007
Premier lässt Hyundai-Termin sausen und übergibt stattdessen Eishockey-Nationalmannschaft Plüschmaskottchen

Prag - Als gestern feierlich der Grundstein für das neue Hyundai-Automobilwerk im mährischen Nošovice gelegt wurde, fehlte Premier Mirek Topolánek (ODS) - obwohl die südkoreanische Investition mit umgerechnet rund einer Milliarde Euro eine der größten überhaupt in Tschechien ist und immerhin der südkoreanische Konzernchef Chung Mong Koo persönlich aus diesem Anlass angereist war.

Topolánek zog gestern jedoch einen anderen Termin vor: Er lief im Dress der Eishockey-Nationalmannschaft auf, die gestern das letzte Training vor dem Abflug zur WM in Moskau absolvierte und gab dem Team einen Plüschlöwen als Maskottchen mit auf die Reise.

Die Prioritätensetzung des Premiers verdeutlicht den Stellenwert, den Eishockey in Tschechien genießt. Denn Tschechien ist eine Eishockey-Nation und wohl bei keiner anderen Sportart, nicht einmal dem Fußball, steht die Nation so patriotisch vereint hinter ihrem Team, wie wenn es auf internationalen Turnieren gegen die anderen Eishockey-Großmächte geht, wie Kanada, die USA, Schweden - oder aber den Erzrivalen Russland.

Und genau bei dem letzteren, quasi in der Höhle des russischen Bären, nämlich in Moskau, findet ab morgen bis zum 13. Mai 2007 die diesjährige Eishockey-Weltmeisterschaft statt. So titelt die Tageszeitung Mladá fronta Dnes auch über den heutigen Abflug der tschechischen Hockeymannschaft nach Moskau: „Die Mission beginnt.“

Premier Topolánek warnt vor Österreich - als Eishockey-Gegner

Tschechien, wie immer mehr oder minder mit Titelambitionen, spielt in der Vorrunde zusammen mit Österreich, den USA und Weißrussland in einer Gruppe.

Premier Topolánek gab sich gestern vorsichtig optimistisch: "Wenn die Verteidigung der Silbermedaillen gelingt, wäre es ein phantastischer Erfolg. Wenn das Team noch weiter nach oben gelangt, wäre es phänomenal", so der tschechische Regierungschef.

Er selbst will zunächst jedoch nicht nach Moskau:. "Wenn das Team aber im Halbfinale spielten sollte, würde sich schon noch Platz im Programm finden lassen. Der Mannschaft von Trainer Hadamczik traue er einiges zu: "Sie ist gut aufgestellt." Von den Vorrundengegnern warnt der Premier ausgerechnet vor dem vermeintlich schwächsten Team: Österreich. „Das ist für mich die große Unbekannte“. Sollte der Premier sich da womöglich zu sehr von den jüngsten politischen Spannungen mit dem Nachbarland beeinflussen lassen haben? (nk/gp) 

Themen: Eishockey-WM, Nošovice, Hyundai

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