Klingenthal/Prag - Spätestens im Dezember, mit Beginn des letzten Monats im Jahr und den praktisch zeitgleich einsetzenden Silvestervorbereitungen nimmt aus polizeilicher Sicht die "Böllersaison" wieder Fahrt auf. Wenn also vermehrt und mitunter in großem Stil illegale Pyrotechnik nach Deutschland mitgebracht wird.
Eingekauft werden die explosiven und zum Teil lebensgefährlichen Mitbringsel oft in Tschechien, insbesondere auf den grenznahen Asia-Märkten.
"Dabei handelt es sich um Feuerwerkskörper, deren Ungefährlichkeit bei sachgerechtem Umgang durch autorisierte Stellen nicht geprüft wurde und die deshalb auch keine entsprechende Kennzeichnung aufweisen. Darüber hinaus geht es um Kategorien von Feuerwerk, für die in Deutschland eine behördliche Erlaubnis vonnöten ist, um damit umgehen zu dürfen", erklärt Eckhard Fiedler von der Bundespolizeiinspektion Klingenthal.
Erfahrungsgemäß steigt dann auch bei den Beamten in Klingenthal die Zahl derartiger Feststellungen, die als Ordnungswidrigkeit geahndet oder als Straftat verfolgt werden. Zudem werden Personen, bei denen diese Pyrotechnik sichergestellt wird, auch die Kosten für die Vernichtung und Entsorgung auferlegt.
Aus diesem Grund hat diese Dienststelle in ihrem Zuständigkeitsbereich zwischen Johanngeorgenstadt im Erzgebirge und dem vogtländischen Schönberg erneut eine Plakataktion entlang grenzüberschreitender Straßenverbindungen gestartet. Seit Anfang Dezember sind sie also kurz vor der Grenze wieder zu sehen, wenn man mit dem Auto von Deutschland nach Tschechien fährt.
Dabei soll die doppeldeutige Aufforderung "Finger weg von verbotenen Feuerwerkskörpern!" nicht nur vor rechtlichen, sondern vor allem auch gesundheitlichen Folgen warnen, wie die die Polizeidirektion Klingenthal mitteilt.
Alljährlich sind in der gesamten Bundesrepublik verstärkt in der Zeit des Jahreswechsels Unfälle mit oft gravierenden Folgen zu verzeichnen, die durch solche Artikel verursacht werden. Darum rät die Bundespolizei grundsätzlich vom Kauf dieser Gegenstände im benachbarten Ausland ab.
"Wer dennoch darauf nicht verzichten will, sollte sich im Vorfeld genau informieren, was erlaubt ist und was nicht. Die Bundespolizeiinspektion Klingenthal wird besonders in den kommenden Wochen bei ihren stichprobenartigen Kontrollen entlang der deutsch-tschechischen Grenze diese Problematik im Blick haben", warnt die Behörde Reisende und Einkaufende in der deutsch-tschechischen Grenzregion. (nk)