Prag - Bei den Tschechen stehen Lebensmittel aus heimischer Produktion hoch im Kurs. Der Erfolg der Bauernmärkte, die in Prag jedes Wochenende mehrere Zehntausend Kunden anziehen, belegt dies auf eindrucksvolle Weise.
Dabei übersteigt die Nachfrage gerade auf dem Gebiet von Obst und Gemüse das Angebot um ein Vielfaches, wie Recherchen des Tschechischen Fernsehens ergeben haben.
Hier deckt die einheimische Produktion weniger als ein Drittel des Bedarfs ab.
Der überwiegende Teil von Obst und Gemüse im Handel wird importiert. Wichtigste Zulieferländer sind Deutschland, die Niederlande, Belgien und Spanien. Aufgrund der Subventionspraxis sind die ausländischen Importe zudem oft viel günstiger.
Die Folge: In Tschechien werden Obst und Gemüse zurzeit nur noch auf rund 50.000 Hektar angebaut. Dies entspricht knapp 1,26 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche insgesamt.
Dem Bericht nach könnte die stetig wachsende Anfrage der Verbraucher die Trendwende einleiten. Immer mehr Kunden seien bereit, für hochwertige, regionale Erzeugnisse tiefer in die Tasche zu greifen. Den Anfang setzte der Boom, den tschechischer Knoblauch seit Jahren erlebt. Obwohl doppelt so teuer wie die als Spanien, verkaufen sich die Knollen aus Böhmen und Mähren besser. (gp)