Prag/Stuttgart - Die Stuttgarter LBBW überlässt ihr Tschechien-Geschäft dem russischen Finanzmagnaten Igor Kim und verkauft ihre hiesige Tochter an dessen Expobank. Zum Kaufpreis hätten die beteiligten Seiten Stillschweigen vereinbart, berichtet das Wirtschaftsblatt Hospodářské noviny in seiner Online-Ausgabe. Nach Spekulationen russischer Medien könnte Kim zwischen 80 und 90 Millionen Euro bezahlen.
Das Finanzinstitut mit dem Slogan "Banking made in Germany" wechselt nun in russische Hände, wenn die Kontrollbehörden in Tschechien, Deutschland und Russland dem Deal zustimmen.
Die LBBW gehört in Tschechien zu den kleineren Banken und rangiert hierzulande auf Platz elf. Als attraktiv gilt sie jedoch wegen ihrer spezifischen Kundenstruktur und dem hohen Anteil an sehr wohlhabenden Klienten.
Insgesamt hatte die LBBW, die in Tschechien defizitär arbeitete, rund drei Jahre nach einem Käufer gesucht. An einem Erwerb war nach Medienberichten zuletzt auch der tschechische Agrar-Unternehmer Andrej Babiš interessiert, nachdem entsprechende Bemühungen der österreichischen Erste Gruppe im Herbst gescheitert waren. (gp)