Prag - Der kanadische Singer-Songwriter Leonard Cohen kommt endlich wieder nach Prag. In der Stadt der Träumer, der Literaten und Romantiker plant der Künstler im Rahmen seiner „Old Ideas World Tour 2013“ am 21. Juli 2013 ein inspirierendes und emotionales Konzert in der O2 Aréna in der Stadt an der Moldau.

Wohl kaum eine andere Stadt seiner diesjährigen Tournee passt emotional besser zum Repertoire des Melancholie-Stars Cohen, dessen meditativen, romantischen, wehmütigen, zarten und sensiblen Songs auch das Gefühl wiederspiegeln, welches Prag in den Herzen und den Sehnsüchten vieler Europäer und seiner internationalen Gäste verkörpert.

Leonard Cohen wurde mit seinen Erfolgen wie „Suzanne“, „So long, Marianne“, „Bird on the Wire“, „Sisters of Mercy“, „Chelsea Hotel“ Ende der sechziger Jahre einer der wichtigsten Protagonisten der Romantik und berührte Millionen von Fans auf der ganzen Welt. Wehmütig reihen sich die Songs von Cohen, der prägende Jahre seines erfolgreichen schriftstellerischen Schaffens auf der griechischen Insel Hydra lebte, aneinander und treffen so auch und immer noch ins Herz der tschechischen Seele, voll mit Melancholie und Wehmut, aber auch mit zarter Lyrik-Verbundenheit.

Aber auch zehntausende internationale und in Prag lebende Residenten assoziieren mit der Goldenen Stadt genau diese zarte Verwobenheit von Gefühl, zwischen Pessimismus und optimistischer Poesie, vom immerwährenden Aufbruch und Begeisterung geprägt und mit Hingabe an eine kompositorisch wunderbare Laune der Natur in der Erschaffung von Prag voll Schönheit, Leben und Dichtung. In diese gefühlhafte Kulisse der mitunter von sehr vielen Gästen besuchten Stadt passt Cohen wie kaum ein anderer internationaler Star.

Auch Cohen musste bittere Lebenserfahrungen hinnehmen, als er mit 72 Jahren und nach einer sechsjährigen Auszeit in einem buddhistischen Kloster im Jahr 2006 wieder in die westliche Lebenswelt und nach Los Angeles zurückkehrte und vor dem Nichts stand, weil sein damaliges Management sein gesamtes Vermögen verbraucht und beiseite geschafft hatte. Dieses immer wieder Aufstehen können und den Pessimismus vertreiben, prägte den tschechischen Alltag und besonders die Prager Kultur in vielen Jahrzehnten und in solch eine Stimmung begab sich Cohen, reaktivierte Optimismus, Energien und Musiker, und war 2008 und 2010 erneut auf großer Welt-Tournee mit bombastischen Erfolgen. Seitdem ist Cohen wieder aktuell präsent in der Musikwelt, kassiert internationale Musikpreise und lebt dabei ein etwas zeit- und altersloses Künstlerleben vor.

Leonard Cohen stammt aus einer jüdischen Familie in Kanada und war stets auch ein politischer Mensch. In seinem Herzen sah sich Cohen immer als Dichter und veröffentlichte 12 Bücher, darunter den Gedichtband "Flowers for Hitler" und den autobiographisch inspirierten Roman „Beautiful Losers“ . Seine musikalische Karriere erklärte er auch als Mittel zum Zweck, um „Mädchen zu beeindrucken“ und um Geld zu verdienen.

Mit seiner Hingabe an den Zen-Buddhismus veränderte sich diese Sichtweise jedoch und ist bei jedem Cohen-Konzert spür- und erlebbar. Auf der Bühne ist er herausragend hingebungsvoll an sein Publikum und ein zeitloser Gentleman. Seine Konzerte sind ein emotionales Erlebnis. Leonard Cohen selbst möchte Prag an den Tagen nach seinem Konzert intensiv erleben, die Stätten jüdischer Kultur aufsuchen, den einen oder anderen Platz zur Kontemplation suchen. Auf welcher Seite der Moldau er wohl dabei fündig werden wird? Er wird genug Zeit dafür haben, denn sein auf Prag folgendes Konzert ist erst am 25. Juli 2013 in Ljubljana. (mr)