Prag - Der russische Staatspräsident Dmitrij Medwedew wird am Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch nach Tschechien reisen. Auf dem Programm stehen unter anderem Gespräche mit seinem tschechischen Amtskollegen Václav Klaus und Premier Petr Nečas.

Themen werden neben den bilateralen Beziehungen vor allem Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sein, wie tschechische Medien berichten.

Wie der russische Botschafter in Prag erklärte, steht beim Besuch Medwedews eine Reihe bilateraler Verträge zur Unterschrift an. Beide Seiten erklärten im Vorfeld die Absicht, die wirtschaftliche Zusammenarbeit wieder zu beleben, die unter den Folgen der weltweiten Krise gelitten hatte.

Den Schwerpunkt im Bereich Wirtschaft wird der Ausbau des südböhmischen Kernkraftwerks Temelín bilden. Um den Auftrag bemüht sich das tschechisch-russische Konsortium aus Škoda JS und Atomstroyexport Gidropress. Weitere Bewerber sind das US-Unternehmen Westinghouse und die französische Areva-Gruppe.

Als einen wichtigen Programmpunkt betrachtet die russische Seite die Pläne der USA und NATO zur Errichtung eines Raketenabwehrsystems in Europa, die von Moskau kritisiert werden. Dieses Thema betrachtet Prag zurzeit dagegen als weniger vordringlich.

Im Rahmen seiner Reise wird Medwedew am Donnerstag auf der Prager Burg eine groß angelegte Ausstellung über den Zarenhof unter den Romanows eröffnen.

Während des Besuchs des russischen Staatspräsidenten gelten in Prag strenge Sicherheitsvorkehrungen. Im Bereich der Innenstadt, speziell auf der Kleinseite und im Burgviertel wird der Verkehr teilweise gesperrt. Dies betreffe jedoch nicht die öffentlichen Verkehrsmittel. (gp)