Prag - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht von einem moderaten Rückgang des tschechischen Wirtschaftswachstums aus.

So erwartet die OECD einen leichten Rückgang bis Ende des Jahres sowie für 2008. Ingesamt bleibt das tschechische Wirtschaftswachstum auf einem hohen Niveau, meldet die Nachrichtenagentur ČTK (Prag).

In ihrem Halbjahresreport, den die OECD regelmäßig für ihre Mitgliedstaaten veröffentlicht, wird ein Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Tschechischen Republik von 6,5 % in diesem auf 6,1 % im kommenden Jahr sowie ein Rückgang des BIP von 5,5 % in diesem auf 5,0 % im kommenden Jahr prognostiziert. Der Grund für den Rückgang des BIP liegt nach Ansicht der OECD an dem schleppenden Tempo der wirtschaftlichen Reformen in der Tschechischen Republik.

Die industrielle Produktion, insbesondere in der Automobilindustrie, ist nach Ansicht der OECD das Zugpferd des tschechischen Wirtschaftswachstums.

Das gegenwärtige Haushaltsdefizit wird von 2,9 % im vergangenen Jahr auf 3,7 % im Jahr 2007 und 3,5 % im kommenden Jahr steigen. Nach Ansicht der OECD ist das zukünftige Wirtschaftswachstum in der Tschechischen Republik wegen der ungenügenden Umsetzung von strukturellen Reformen sowie einer auch in Zukunft unklaren Regierungsmehrheit im Abgeordnetenhaus gefährdet.

Die nach 2010 verschobene Einführung des Euros hat sich nach Ansicht der OECD kaum auf die angestrebten Finanzreformen ausgewirkt. Die Fortschritte in den Bereichen Gesundheit und Renten in der Tschechischen Republik waren laut OECD marginal. (gp/nk)