Brünn/Prag - Der tschechische Ombudsmann Otakar Motejl ist am Sonntag im Alter von 77 Jahren in Brünn verstorben. Medienberichten nach erlag er einer kurzen, schweren Erkrankung in einer Brünner Universitätsklinik.
Das Amt des Ombudsmanns übernimmt bis auf Weiteres Motejls Stellvertreterin Jitka Seitlová.
Otakar Motejl genoss in der tschechischen Öffentlichkeit ein hohes Ansehen und wurde von Politikern unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit respektiert. Er war der erste Ombudsmann der Tschechischen Republik und leitete die Behörde mit Sitz in Brünn (Südmähren) seit deren Gründung im Jahr 2000. Nach der ersten Amtsperiode wurde er 2006 wiedergewählt.
Der 1932 in Prag geborene Jurist erwarb sich während der Zeit des kommunistischen Regimes große Verdienste als Strafverteidiger von Regimegegnern und politisch Verfolgten. Zu seinen Mandanten gehörten unter anderem der Publizist Petr Uhl und der spätere Europa-Minister Alexandr Vondra.
Ende 1989 gehörte er der Kommission zur Untersuchung des brutalen Polizeieinsatzes gegen die Studentendemonstrationen vom 17. November in Prag an. Nach der politischen Wende wurde er Vorsitzender des Obersten Gerichtshofs; zwischen 1998 und 2000 leitete er das Justizministerium.
Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus bezeichnete den Verstorbenen als einen "Mohikaner der Nachwendezeit". Ministerpräsident Jan Fischer sagte, Tschechien habe einen "mutigen Kämpfer für Menschenrechte" verloren, der "immer, unter allen Umständen und unabhängig vom herrschenden Regime die Rechte der Schwachen" verteidigt habe. In diesem Sinne äußerte sich auch Ex-Präsident Václav Havel, der Motejl "stets als tapferen Mann" betrachtet habe und dessen plötzlicher Tod ihn "tief bewegt". (gp)
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Rubrik: Politik |
10.5.2010
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Der tschechische Ombudsmann starb am Sonntag im Alter von 77 Jahren
Tschechien Online, 10.5.2010
Autor:
Georg Pacurar
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