Prag - Skrupellosigkeit und Habgier waren wohl die Auslöser des Methanol-Skandals, der in den vergangenen drei Wochen schon 25 Menschenleben gekostet hat. Zu diesem Schluss kommt die Polizei nach der Vernehmung der zwei mutmaßlichen Haupttäter, die am vergangenen Freitag in Ostrava gefasst wurden.
Damit ist die bisherige Annahme widerlegt, wonach der tödliche Methylalkohol aufgrund eines Produktionsfehlers unbeabsichtigt in den Umlauf kam.
Die beiden Männer müssen sich nun wegen Gefährdung der Öffentlichkeit verantworten. Bei Verurteilung drohen ihnen Haftstrafen von mindestens 12 Jahren, unter Umständen auch lebenslanger Freiheitsentzug.
Bei einer Pressekonferenz der Sonderkommission "Metyl" zeichnete Staatsanwalt Roman Kafka (Foto) nach, wie der Fall sich entwickelt hatte. Danach hatten die beiden Männer ab Ende August systematisch und in großen Mengen trinkbares Ethanol mit dem tödlichen Methylalkohol gepanscht und anschließend über einen Großhändler in Zlín (Mähren) vertrieben.
Das Methanol hatten sie auf legalem Weg besorgt, was ihnen aufgrund ihrer Beschäftigung leicht fiel. Beide waren Mitarbeiter eines Unternehmens in Ostrava, das Reinigungsmittel für Kfz-Windschutzscheiben herstellt. Nach Darstellung des Staatsanwalts waren sie sich über die tödlichen Folgen ihrer Machenschaften voll bewusst.
Insgesamt brachte das Duo etwa 15 Tonnen Methylalkohol in Umlauf. Einen großen Teil konnten die Behörden bereits sicher stellen, nach fünf Tonnen der giftigen Chemikalie wird noch gesucht. (gp)
Nachrichten
Nachrichten
Rubrik: Kriminalität |
24.9.2012
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Tödliches Methanol absichtlich in den Umlauf gebracht - Motiv Habgier
Tschechien Online, 24.9.2012
Autor:
Georg Pacurar
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