Prag - Einen Tag nach seinem umstrittenen Interview mit der britischen Nachrichtenagentur Reuters hat Verteidigungsminister Martin Stropnický (ANO) seine Aussagen zu einer möglichen Stationierung von Nato-Truppen in Tschechien präzisiert.
Reuters hätte ihn nicht korrekt zitiert, sagte Stropnický am Dienstag dem Rundfunksender ČRo-Radiožurnál.
Er lehne nur eine dauerhafte Präsenz fremder Truppen auf tschechischem Staatsgebiet ab, stellte der Politiker klar. Dagegen könne er sich eine engere militärische Zusammenarbeit innerhalb der Allianz durchaus vorstellen, einschließlich vorübergehender Aufstockung von Nato-Kontingenten.
Auf eine permanente Truppenpräsenz könnte die tschechische Öffentlichkeit jedoch aufgrund historischer Erfahrungen "empfindlich" reagieren, so der frühere Diplomat.
Dabei verwies er auf die Stationierung sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei nach der Niederschlagung des Prager Frühlings. Zugleich wies Stropnický eine Gleichstellung von Nato und Warschauer Pakt, wie Kritiker sie ihm nach dem Reuters-Interview vorwarfen, als "völlig absurd" zurück. (gp)