Prag - Wegen undurchsichtiger Geschäfte ist der tschechische Industrieminister Martin Kocourek unter Druck geraten. Auslöser war ein Zeitungsbericht, wonach die Mutter des ODS-Politikers vor drei Jahren 16 Millionen Kronen (rund 620.000 Euro) vom US-Unternehmen Key Investments (KI) bekommen haben soll.
Zu dem Zeitpunkt war Kocourek Aufsichtsratmitglied des staatlichen Energiekonzerns ČEZ, von dem KI eine Reihe lukrativer Aufträge erhalten hatte.
Der Betrag wurde 2008 auf das Konto von Kocoureks Mutter, einer 60-jährigen Rentnerin, mit Hilfe anonymer Aktien überweisen.
Grundlage der Zahlung war ein Vertrag, den sie eine Woche zuvor mit KI geschlossen hatte. Auch das Konto, auf das die Summe einging, hatte sie unmittelbar vor der Transaktion eröffnet. Anschließend transferierte sie das Geld auf ihr Privatkonto.
Premier Petr Nečas hat seinen Parteikollegen am (heutigen) Dienstag aufgefordert, die Umstände der Transaktion binnen einer Woche darzulegen. Wie der Online-Dienst Novinky.cz berichtete, hat eine Anti-Korruptions-Einheit der Polizei in dem Fall bereits Ermittlungen aufgenommen.
Key Investments ist im Zusammenhang mit einer Reihe politischer Skandale in Tschechien kein unbeschriebenes Blatt. So hatte das Unternehmen den früheren Premier Stanislav Gross (ČSSD) 2007 bei Millionengeschäften finanziell unterstützt. Zwei Jahre zuvor war Gross nach einer Affäre um dubiose Finanzgeschäfte zurückgetreten. (gp)
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Rubrik: Politik |
8.11.2011
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Premier Nečas fordert Aufklärung eines dubiosen Millionengeschäfts
Tschechien Online, 8.11.2011
Autor:
Georg Pacurar
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