Neapel/Prag - Trotz früher Führung erweist sich der italienische Spitzenclub SSC Neapel als zu stark. Sparta Prag verliert das Auftaktmatch in der Gruppe I mit 3:1.
Zuversicht und Entschlossenheit demonstrierte Sparta vor dem schweren Auswärtsspiel in Neapel, nach dem Spiel musste Trainer Lavička jedoch zugeben: "Die individuelle Klasse des Gegners war zu groß." Nach einer "sympathischen Leistung" trat Sparta die Heimreise mit einer verdienten 3:1 Niederlage an.
Dabei hatte das Spiel ganz gut begonnen. Nach gut zehn Minuten ließen die Hausherren Sparta zu viel Raum, Sparta attackierte und ein neapolitanischer Verteidiger rettete im letzten Moment auf Kosten eines Eckballs. Die Hereingabe legte Spartas linker Verteidiger Costa eher unfreiwillig zurück, Hušbauer nahm den verunglückten Schussversuch direkt aus 18 Metern und traf unhaltbar ins linke untere Eck, es waren 13 Minuten gespielt.
Doch nur wenige Minuten später schlug das Team von Startrainer Rafael Benitez zurück. Einen unnötigen Freistoß in der gegnerischen Hälfte führte Neapel schnell aus, Higuain verlängerte das Anspiel direkt in den Lauf von Hamšík, der mit seinem Heber noch an der Latte scheiterte. Costa warf sich in den Nachschuss von Callejo, konnte den Ball jedoch nur mit den Armen abblocken. Den fälligen Elfmeter verwandelte Higuain sicher in die linke untere Torecke. Keine zehn Minuten hatte Spartas Führung bestand.
Das Spiel blieb in der ersten Halbzeit offen, Neapel war spielerisch reifer, ließ Sparta aber auch zu Torchancen kommen. Selten fanden die Prager zu ihrer defensiven Grundformation mit zwei Viererketten am und wenige Meter vor dem Strafraum. Neapel spielte variabel und suchte immer wieder schnell den Abschluss. Nach einer halben Stunde donnerte Callejo aus halbrechter Position einen Ball an den rechten Pfosten, Sparta vergab eine gute Konterchancen, so ging es mit 1:1 in die Pause.
Aus der kamen die Hausherren eindeutig besser. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff durfte Higuain am rechten Flügel mit dem Ball tun und lassen, was er wollte, ohne dass ihn die Verteidiger entscheidend daran hindern konnten. Der langjährige Spieler von Real Madrid gab fast von der Grundlinie eine präzise Hereingabe, die Mertens aus wenigen Metern nur einzudrücken brauchte.
Sparta mühte sich, kam aber in dieses Spiel nicht mehr zurück und hatte in einigen Situationen das Glück auf seiner Seite. In der 80. Minute setzte sich Mertens in einer schönen Einzelaktion links im Strafraum gegen zwei Gegenspieler durch und schoss trocken zur Entscheidung ins kurze Eck ein.
Insgesamt war Neapel das erwartet bessere Team, das vor allem durch seine Tempowechsel die Prager Defensive in Verwirrung brachte. Gegen die individuelle Klasse insbesondere eines Higuain und eines Callejo, der bei Real Madrid groß geworden ist, aber auch die Dynamik des Slowaken Hamšík fand Sparta keine Mittel.
Nach der Niederlage beim Top-Favoriten der Gruppe I geht es am 2. Oktober mit einem Heimspiel gegen Young Boys Bern weiter. Die Schweizer fertigten ihrerseits Slovan Bratislava mit 5:0 ab. Das hohe Ergebnis täuscht allerdings ein wenig über den Spielverlauf, Slovan klebte bei drei Schüssen an Latte oder Pfosten das Pech an den Stiefeln und erzielte ein reguläres Tor, welches der Unparteiische wegen vermeintlichem Abseits nicht anerkannte. Bern hingegen erzielte einen Treffer aus stark abseitsverdächtiger Position und profitierte von schweren individuellen Fehlern der Slowaken. Sparta sollte deshalb vor allem in der Defensive auf der Hut sein. (gl)
Europa League - Sparta-Spiele in Prag
2.10. Heimspiel gegen Young Boys Bern
6.11. Heimspiel gegen Slovan Bratislava
27.11. Heimspiel gegen SSC Neapel