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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Wirtschaft, Unternehmen | 28.3.2007
Gewerkschaften geht Angebot nicht weit genug

Mladá Boleslav/Prag - Die Führung des größten tschechischen Automobilherstellers hat ihr Angebot zur Erhöhung der Tariflöhne aufgestockt und bietet nun einer Lohnsteigerung von 7,5 Prozent an.

Die Gewerkschaften fordern allerdings weiterhin 17 Prozent mehr Lohn. Die Tarifparteien müssen sich bis Ende März geeinigt haben, weil dann die bestehenden Tarifverträge auslaufen.

Die Gewerkschaften gehen inzwischen von einem Scheitern der Tarifverhandlungen aus und bereiten sich auf einen Streik vor, meldet der Online-Dienst der Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag).

Der Automobilhersteller erhöhte sein vorangegangenes Angebot von 6,1 Prozent um 1,4 Prozent. Diese Zahl nannte nach dem Treffen am Montag mit den Gewerkschaften heute erstmals der Personalchef von Škoda Auto, Martin Jahn, in einem Gespräch mit dem Fernsehsender ČT24.

Das Unternehmen bot den Gewerkschaften zudem eine Erhöhung des garantierten Firmenbonusses um ebenfalls 7,5 Prozent an, so Jahn. Die persönliche Bewertung soll nach den jüngsten Vorschlägen des Unternehmens 15 Prozent der neuen Tarife betragen. Der Bonus soll dabei um 40 Prozent auf 8000 Kronen angehoben werden.

Das Unternehmen bot seinen Angestellten außerdem noch eine einmalige Zahlung von 5000 Kronen für das zurückliegende Wirtschaftsergebnis im Jahr 2006 an. Der gesamte Lohnzuwachs würde somit nach Angaben von Martin Jahn zehn Prozent übersteigen.

Den Gewerkschaften gehen die neuen Angebote des Unternehmens jedoch noch nicht weit genug. "Das ist zu wenig Entgegenkommen gegenüber unseren Forderungen. Die Firma muss höher gehen und den Termin des Vertrags von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzen oder dieses Jahr die Löhne um schätzungsweise zehn Prozent erhöhen und im kommenden Jahr automatisch um weitere sieben“, sagte gegenüber Online-Dienst der Tageszeitung Mladá fronta Dnes der Chef der Gewerkschaften, Jaroslav Povšík. "Morgen haben wir eine weitere Verhandlungsrunde und ich würde gerne glauben, dass wir uns endlich einigen, aber ich glaube nicht daran“, gibt sich Povšík pessimistisch.

Bei ihren Forderungen verweisen die Gewerkschaften auf die außerordentlich guten Wirtschaftsergebnisse des Unternehmens, das im vergangenen Jahr seinen Reingewinn um 40 Prozent auf die Rekordsumme von 11,06 Milliarden Kronen steigern konnte. (gp/nk)

Themen: Škoda, Gewerkschaften, Tarifverhandlungen, Löhne und Gehälter

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