Prag - In Tschechien ist das politische Gerangel um das Amt des Polizeipräsidenten zu Ende. Am Montag ernannte Innenminister Radek John den 46-jährigen Petr Lessy zum neuen Leiter der Behörde.

Vorausgegangen war dem ein persönliches Gespräch zwischen dem Kandidaten und Ministerpräsident Petr Nečas.

Der Premier erklärte im Anschluss, er werde der Nominierung zustimmen, obwohl er weiterhin "Bedenken" gegen das Verfahren hege, das zur Entscheidung geführt hatte. Lessy war von einer mit Polizeiexperten besetzten Kommission vorgeschlagen worden, die Innenminister John zusammengerufen hatte. Dieses Verfahren hatte Nečas von Beginn an kritisiert.

Lessy, der zuletzt die Polizei im Bezirk Südmähren geleitet hatte, tritt die Nachfolge des zur Jahreswende ausgeschiedenen Oldřich Martinů an. Zu seinen wichtigsten Aufgaben werde es gehören, die Behörde zu "stabilisieren" und ihr Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren, so der Innenminister.

Weiter sagte John, der neue Polizeipräsident trete sein Amt in einer "komplizierten Atmosphäre der Unsicherheit" an, geprägt von finanziellen Kürzungen infolge der Sparkurses der Regierung.

"Ich hoffe, dass die neue Polizeiführung es schafft, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen", so der Innenminister. Dieses habe in jüngerer Zeit unter anderem darunter gelitten, dass die Behörde "wichtige Korruptionsfälle nicht erfolgreich abschließen" konnte. (gp)