Prag - Der Käse- und Oblaten-Streit geht weiter. Vor allem aus den Reihen österreichischer und bayerischer Abgeordneter müssen sich die Tschechen auf dem Boden des Europaparlaments scharfe Kritik anhören. Dies berichtet die Tageszeitung Lidové noviny (Prag).

Stein des Anstoßes ist eine Liste mit etwa 30 Produkten, für die Tschechien den so genannten Ursprungsschutz fordert.

Für Aufregung sorgen dabei die „echten Olmützer Quargeln“ und die „Karlsbader Oblaten“. Sollte die EU diese Produkte unter Ursprungsschutz stellen, dürften nur noch Quargeln, die auch tatsächlich in Olmütz (Olomouc) hergestellt wurden als solche verkauft werden.

Das wiederum regt die Österreicher auf, die die Erfindung der besagten Käsesorte für sich beanspruchen. In den Streit um die Karlsbader Oblaten mischte sich gar der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt ein: „Das Know-how für die Oblaten geht auf die Tradition sudetendeutscher Bäckerfamilien zurück, die diese Tradition nach der Vertreibung in Deutschland und Österreich fortgesetzt haben.“ (nk/gp)