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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Politik | 7.7.2008
Vertragsunterzeichnung trotz russischer Einwände am Dienstag in Prag

Prag - Russland will sich nicht mit gelegentlichen Inspektionen der geplanten militärischen US-Radar-Basis im tschechischen Brdy-Gebirge zufrieden geben. Moskau besteht vielmehr weiter darauf, dass russischen Inspektoren eine ständige Anwesenheit auf der Militärbasis gewährt wird.

Das stellte am Sonntag der russische Botschafter in Tschechien, Alexej Fedotov, im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (ČT) klar.

"Im Verlauf der Konsultationen mit der amerikanischen Seite wurde gesagt, dass uns nur eine Absicherung zufriedenstellt, bei der die Inspektoren fortwährend in den Objekten der amerikanischen Raketenabwehr anwesend sind", sagte Fedotov in der politischen Diskussionssendung "Otázky Václava Moravce".

Fedotov fügte hinzu, dass Russland auf ständigen Inspektoren in beiden geplanten Militäreinrichtungen, der geplanten Raketenabschussbasis in Polen und der Radarstation in Tschechien erwarte. Russland wolle über diese Frage sowohl mit der tschechischen und polnischen Seite verhandeln als auch direkt mit den Amerikanern. Der amerikanische Botschafter in Prag, Richard Graber, der ebenfalls zur Sendung eingeladen war, hatte eine Teilnahme an der Diskussionsrunde abgelehnt.

Am Dienstag kommt US-Außenministerin Condoleezza Rice nach Prag, um gemeinsam mit ihrem tschechischen Amtskollegen Karel Schwarzenberg den Vertrag über die Einrichtung einer amerikanischen Militärbasis mit Radarstation sowie über die Stationierung von US-Soldaten in Tschechien zu unterzeichnen. Fedotov sagte dazu, dass sein Land zwar die Schritte der tschechischen Regierung als die eines souveränen Landes respektiere, die negative Haltung Russlands gegenüber dem gesamten Projekt aber gleichwohl fortbestehe.

Auf die Frage, welche militärischen oder politischen Konsequenzen Moskau aus der Vertragsunterzeichnung ziehen werde, sagte der russische Botschafter, Russland werde "adäquate Schritte" unternehmen: "Ob diese symmetrisch oder asymmetrisch sein werden, darüber kann ich jetzt nicht reden." Moskau werde die Vertragsunterzeichnung abwarten und dann die Stellungnahmen von Fachleuten dazu abwarten. (nk)

Themen: US-Radar, Russland
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