Prag - Als Ministerpräsident stand Miloš Zeman mit den tschechischen Journalisten auf Kriegsfuß. Als Präsidentschaftskandidat hat er seine Antipathien auch auf die schreibende Zunft der Slowakei ausgedehnt.
Auslöser ist ein Kommentar, den die renommierte Tageszeitung SME (Bratislava) Anfang vergangener Woche veröffentlichte.
Seither verweigert Zeman slowakischen Journalisten Interviews. Bereits vereinbarte Gesprächstermine mit Fernseh- und Rundfunksendern hat der 68-jährige Politiker ersatzlos gestrichen. Wie lange der Boykott anhalten soll, hat er nicht angekündigt.
Zemans Ärger erregen Vergleiche mit dem früheren slowakischen Premier, dem Populisten Vladimír Mečiar. Dessen Regierungsstil wurde in den 90er Jahren von der heimischen Opposition als autokratisch kritisiert.
Für den Verfasser des Kommentars verfüge Zeman über "sehr ausgedehnte, fast grauenerregende Verbindungen, die von ehemaligen kommunistischen Apparatschiks über Wirtschaftskriminelle und bis hin nach Moskau reichen". Darum sei Zeman "der schlechteste aller Kandidaten für das Amt des tschechischen Präsidenten".
Diese Darstellung stößt nicht nur bei Zeman und seinen Anhängern auf Ablehnung. Der frühere slowakische Kulturminister Ladislav Snopko, derzeitiger Leiter des slowakischen Instituts in Prag, hält den Vergleich für misslungen: "Zeman war zwar Premier, aber nicht so wie Mečiar. Eher im Gegenteil. Als er 1998 die Regierung übernahm, wurden die tschechisch-slowakischen Beziehungen besser."
Noch drastischer formulierte der tschechische Regisseur Filip Renč seine Ablehnung. "Mečiar kann sich mit Herrn Zeman gar nicht vergleichen, und mit keinem tschechischen Politiker. Mečiar sollte für die Morde, die er in Auftrag gegeben hat, längst im Gefängnis sitzen", so Renč in einer Stellungnahme für SME am (heutigen) Montag. (gp)
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Rubrik: Politik |
13.1.2013
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Präsidentschaftskandidat verweigert slowakischen Medien Interviews
Tschechien Online, 13.1.2013
Autor:
Georg Pacurar
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