Prag - Die Prager Kriminalpolizei fahndet fieberhaft nach einem gestern am frühen Abend geflohenen und als "besonders gefährlich" eingestuften Gewaltverbrecher.

Bei dem Mann handelt es sich um den 44-jährigen Jan Novák, der wegen verschiedener Gewaltdelikte mehrfach vorbestraft ist.

Erst in der vergangenen Woche wurde er wegen einer im Frühjahr dieses Jahres verübten Serie brutaler Raubüberfälle erneut, allerdings noch nicht rechtskräftig, zu einer Freiheitsstrafe von 8,5 Jahren verurteilt, berichtet der Online-Dienst Novinky.cz.

Wie Polizeisprecherin Jana Rösslerová mitteilt, entkam der Delinquent, nur mit einem gestreiften Bademantel und Pantoffeln bekleidet, einer Eskorte des Gefängnisdienstes, die den Gefängnisinsassen in das Thomayer-Krankenhaus in Prag-Krč begleitet hatte. Dort sollte er sich einer ärztlichen Behandlung unterziehen.

Die Polizei sucht seit gestern mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften nach dem Geflohenen und warnt zugleich die Bevölkerung vor dem Flüchtigen: "Zum Zeitpunkt seiner Flucht war er zwar nicht bewaffnet, dennoch machen die Detektive darauf aufmerksam, dass er sich eine Waffe besorgen könnte und nicht zögern wird, sie zu gebrauchen."

Die Flucht des gefährlichen Strafgefangenen hat inzwischen erste personelle Konsequenzen. Wie Novinky.cz berichtet, wurden der Direktor des Fachbereichs Gefangenenaufsicht der Gefängnisdienstes der ČR, Petr Vlk, sowie der Direktor des Gefängnisses in Prag-Pankrác, Pavel Hadrava, von ihren Posten abberufen. Zudem wurden zwei Mitglieder der Polizeieskorte beurlaubt.

Den Vorfall untersucht nun die Generalinspektion des Sicherheitskorps (GIBS). (nk)