Johanngeorgenstadt/Prag - Am vergangenen Wochenende fanden Beamte der Bundespolizei bei Kontrollen in Johanngeorgenstadt in sechs einzelnen Fällen insgesamt 449 Feuerwerkskörper, die aus der Tschechischen Republik nach Deutschland mitgebracht wurden.
Da die Pyrotechnik aber in Deutschland wegen fehlender Prüfung nicht zugelassen ist, wurde gegen mehrere Männer Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gestellt. Das teilte die Bundespolizei am Montag mit.
Bei den Männern handelt es sich demnach um deutsche Staatsangehörige im Alter zwischen 16 und 31 Jahren, mit Wohnsitzen im Erzgebirge, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.
Die Bandbreite der mitgeführten Pyrotechnik reichte dabei vom einfachen Knaller über Kugelbomben bis zu Batterieanordnungen.
Die Bundespolizei warnt angesichts des bevorstehenden Jahresausklangs und den Silvesterfeiern erneut vor dem Einkauf von Silvesterfeuerwerk in Tschechien: "In Deutschland sind ausschließlich Feuerwerkskörper zugelassen, die entweder eine Zulassung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben oder ein CE-Zeichen sowie eine entsprechende Kennnummer aufweisen."
Doch die strafrechtliche Relevanz der Einfuhr von illegalem Feuerwerk ist nur die eine Seite: "Bei Knall- und Feuerwerkskörpern ohne diese Prüfzeichen können mangelhafte Verarbeitung und die Verwendung von Industriesprengstoff selbst bei korrekter Verwendung zu schwersten Verletzungen führen. Verstümmelungen sowie abgetrennte Finger und Hände sind dabei keine Seltenheit. Nicht zugelassene Feuerwerkskörper sind empfindlich gegen Reibung, statische Aufladung und Schlag und können deshalb auch schon beim Transport im Fahrzeug explodieren. Dadurch gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern auch Unbeteiligte." (nk)