Prag - Die in Tschechien recht glücklos verlaufene Reality-Show Big Brother verfolgt den führenden tschechischen Privatsender TV Nova über ihr Ende im Dezember hinaus.
Nach einer Entscheidung des Rundfunk- und Fernsehrats (RRTV) muss der Sender für die Ausstrahlung von Big Brother weitere 19 Strafen in Höhe von insgesamt 16,8 Millionen Kronen bezahlen. Dies berichtet die Tageszeitung Lidové noviny (Prag).
Die Strafen bewegen sich zwischen 400.000 und 2,5 Millionen Kronen. Nova hatte schon im vergangenen Jahr Strafen in Höhe von 25 Millionen Kronen auferlegt bekommen. Deren Höhe erreicht damit die Rekordsumme von 41,8 Millionen, die höchste Strafe, die der RRTV je für eine einzige Sendung auferlegt hat.
Sittliche Gefährdung von Kindern und Jugendlichen
Die Strafe für Nova begründet der RRTV damit, dass der Sender zwischen 6.00 und 22.00 Uhr in der Sendung „vulgäre, erotische und obszöne Aufnahmen“ ausgestrahlt habe, die die „sittliche, psychische und physische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“ gefährde, wie der Vorsitzende des RRTV Petr Pospíchal sage.
Aus den gleichen Gründen hatte auch der kleinere Privatsender TV Prima für seine konkurrierende Reality-Show VyVolení (R(A)usgewählt) Strafen in Höhe von 22,5 Millionen Kronen auferlegt bekommen.
Beide Sender hatten sich gerichtlich gegen die ihnen auferlegten ersten Strafen in Hohen von fünf Millionen Kronen für Prima und vier Millionen Kronen für Nova gewandt.
Der RRTV wird sich auch noch weiterhin mit den beiden Reality-Shows befassen. Mit Nova sind noch eine ganze Reihe Verwaltungsverfahren anhängig, mit Prima laufen derzeit 15 Verfahren und zwar unter anderem wegen Schleichwerbung für eine große Textilfirma in der VyVolení-Staffel. Nach Aussage von Pospíchal habe der RRTV im Falle von TV Prima allerdings noch keine Urteil gefällt. (nk)