Prag - Die Affäre um den US-DEU-Abgeordneten Zdeněk Kořistka hat eine neue Wendung genommen. Die Staatsanwaltschaft in Ostrava hat den Ermittlungsbehörden am Dienstag nahegelegt, die Bestechungs-Anschuldigungen gegen den ODS-Berater Marek Dalík und den Lobbyisten Jan Večerek fallen zu lassen.
Grundlage dieser Empfehlung seien Erkenntnisse, wonach die Polizei in diesem Fall "gesetzeswidrig und voreingenommen" vorgegangen sei, berichtete der Tschechische Rundfunk (ČRo).
So sei die Festnahme der beiden vor wenigen Wochen nicht gerechtfertigt gewesen, da weder die Gefahr der Flucht, noch die der Beeinflussung von Zeugen bestanden hätte. Wegen des Vorgehens der Polizei fordert die oppositionelle ODS nun den Rücktritt von Innenminister František Bublan und Polizeipräsident Jiří Kolář.
Dalík und Večerek waren vom Abgeordneten Kořistka der versuchten Bestechung beschuldigt worden. Sie sollen ihm zehn Millinonen Kronen angeboten haben, um in der Vertrauensabstimmung im Parlament gegen die Regierungskoalition zu votieren. Die Beschuldigten hatten diesen Vorwurf stets bestritten. (nk/gp)