Prag - Eine Frau aus dem Kreis Trutnov nötigte ihre minderjährige Tochter wiederholt, sich zu prostituieren und gegen Bezahlung mit Freiern Geschlechtsverkehr durchzuführen.
Ein Gericht in Prag verurteilte die Frau dafür heute rechtskräftig zu fünf Jahren Haft, berichtet die Nachrichtenagentur ČTK.
In dem Berufungsverfahren kam das Obere Gericht in Prag demnach zu dem Schluss, dass die Frau sich des Straftatbestands des Menschenhandels und der Gefährdung der sittlichen Entwicklung Heranwachsender schuldig gemacht habe.
Nach Auffassung des Gerichts zwang die Mutter ihre heute 14-jährige Tochter zum wiederholten Geschlechtsverkehr mit drei Männern, und zwar in den Jahren 2011 und 2012. Für den unfreiwillig durchgeführten Sex erhielt das Mädchen jeweils 300 Kronen, die sie hinterher ihrer Mutter übergeben musste. Lediglich im ersten Fall verlangte das Mädchen kein Geld für den Sex.
Die Mutter, die in der Vergangenheit selber als Prostituierte tätig war, wies die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück. Sie habe für ihre Tochter nie sexuelle Dienstleistungen ausgehandelt oder vermittelt. Vielmehr habe es mit ihrer Tochter schon in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegeben. Das Mädchen habe gestohlen, oft gelogen und in der Schule einen Jungen fälschlicherweise des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. (nk)